Montag, 28. Oktober 2013

Schlemmern deluxe

Was macht man, wenn man 6 Wochen zu Hause rumgammeln muss?
Genau, man sucht sich neue Hobbies. Meines ist seit neuestem Kochen. Für meine Angetraute was Feines zu brutzeln ist doch herrlichst!

Also habe ich gestern ein kleines Menü zusammengestellt. Es gab Waldorf-Salat, Kalbsschnitzel im Parmesan-Mantel sowie zum Dessert Apfelstrudel.

Waldorf-Salat
Der Waldorf-Salat wurde 1893 im berühmten Hotel Waldorf-Astoria in New York erfunden.
Meister des etwas anderen Salates war damals der Restaurant-Chef des Hotels, Oscar Tschirky.
Er zeigte erstmals auf, dass Salat nicht gleich Salat sein muss - sondern man etwas echt köstliches kreieren kann.

Für den Waldorf-Salat braucht man einiges. Salat (natürlich), grüne oder rote Trauben, Sellerie, Baumnuss-Kerne, Petersilie, einen Apfel, Gorgonzola.
Zusätzlich braucht es für's Dressing Dijonsenf (unbedingt!), Weiss- oder Rotweinessig (je nachdem, welche Traubensorte man gekauft hat!), Olivenöl, Nature-Joghurt sowie Salz und Pfeffer.

Als erstes halbiert man die Trauben und gibt diese in eine grosse Schüssel. Wer will, kann die Kernen der Trauben noch entfernen - mir war diese Klauberei zu mühsam. Den Salat waschen und die einzelnen Blätter hernach ebenfalls in die Schüssel geben.
Danach die Sellerie-Stangen schälen und in kleine Stücke schneiden.


Nun sind die Baumnuss-Kerne (in Deutschland: Wallnuss-Kerne, in Österreich: Welschnuss-Kerne) an der Reihe. Diese grob zerstossen (mit einem Mörser geht's nicht so gut, ein Wallholz ist fast besser) und in eine Bratpfanne ohne Zusatz von Öl oder Butter geben. Die Kerne auf mittlerer Stufe erhitzen und etwa alle 25 Sekunden kräftig schütteln - die Kerne sollen warm werden und nur leicht bräunen!
 
Danach von der Petersilie die harten Stiele abschneiden. Den Rest, getrennt in Stiele und Blätter, fein hacken. Die Blätter über den Salat streuen, die Stiele mit Senf und Essig in ein sauberes Marmeladenglas (oder Tupperware) geben und die dreifache Menge Olivenöl dazugiessen. Nun nur noch das Joghurt (ca. 1-2EL) und 1-2 kräftige Prisen Salz und Pfeffer hinzugeben et voila, das Dressing hätten wir!
Jetzt einfach den Deckel aufs Glas schrauben und dieses kräftig durchschütteln.

Zum Abschluss einfach das Dressing über den Salat träufeln. Dabei nicht zu viel verwenden, der Dijon-Senf ist recht schmackhaft.
Am Schluss den Apfel in schmale Stifte schneiden und zusammen mit den gebräunten Baumnuss-Kernen über den Salat streuen.

Erst kurz vor dem Servieren dann den Gorgonzola aus dem Kühlschrank nehmen und mit dem Messer kleine Brocken zum Salat hinzu geben. Evtl. noch etwas Olivenöl über das Ganze - und fertig ist das Ding!
 
 
Kalbsschnitzel im Parmesan-Mantel
Dieses Gericht ist auch als Veal Parmigiana bekannt. Erfunden worden ist es entweder in Italien (Parma?) oder aber von Italienischen Auswanderern in den USA.
Super ist, dass für dieses Mahl nicht nur Kalbs-, sondern auch Schweine- und Pouletfleisch hervorragend passen.

Für dieses Gericht ist derweil einiges nötig:
Basilikum, Olivenöl, Knoblauchzehen, Sardellenfilets, eine Chilischote, 2 Dosen gehackte Tomaten, Salz und Pfeffer, Brotbrösel (verbrösmeltes Brot, ay!), Thymian, Parmesan, eine Zitrone, zwei Eier, Mehl (ca. 150g), Kalbsschnitzel sowie Mozzarella (Büffelmozzarella passt hervorragend!).

Als erstes habe ich den Ofen auf 200°C vorgeheizt (mache ich immer zu Anfang, sonst vergesse ich das). Danach einfach die Basilikumblätter von den Stielen abzupfen. Die Blätter in einen Teller mit kaltem Wasser legen (bleiben so noch locker 3-4 Tage frisch!); die zarten Stiele fein hacken.
In einem Kochtopf einen Schuss Olivenöl geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Die gehackten Basilikumstiele zusammen mit dem Knoblauch (in kleine Teile geschnitten, nicht gepresst!) und den gehackten Sardellenfilets einige Minuten anschwitzen. Danach die fein gehackte Chili-Schote hinzugeben (für die, die's nicht gerne scharf mögen: Kernen entfernen!) und etwa eine Minute mitbraten. Danach die Tomaten in den Topf geben, einmal aufkochen lassen und dann auf kleiner Stufe ca. 20 Minuten köcheln lassen. 

  
Den Topf könnt ihr danach stehen lassen - evtl. ab und zu umrühren.
Derweil macht ihr euch an die Kalbsschnitzel!
Als erstes müsst ihr den Parmesan und die Zitrone präparieren. Hierfür den Parmesan und die Zitronenschale abreiben (muss nicht all zu granuliert sein) und in ein Teller geben. Danach die Brotbrösel (zum Bröseln eignet sich Toastbrot hervorragend) und die abgezupften Thymianblätter hinzugeben. In ein zweites Teller die beiden Eier, und in ein drittes Teller 150g Mehl geben. Ins Teller mit Mehl könnt ihr ebenfalls je eine kräftige Prise Salz und Pfeffer hinzugeben.
 Die Schnitzel nun zuerst ins Mehl tunken und wenden. Der Überzug sollte gleichmässig sein; überflüssiges Mehl abklopfen. Danach das Schnitzel in den Teller mit Ei tauchen und abtropfen lassen. Schliesslich auf die Brotbrösel legen, mit einer Handvoll der Mischung bestreuen und mit der flachen Hand daraufdrücken, damit die Panade gut haftet.
Sobald ihr dies getan habt, eine grosse Bratpfanne nehmen und einen kräftigen Schuss Olivenöl darin erhitzen. Die Schnitzel hineinlegen und von beiden Seiten jeweils in einigen Minuten hellbraun braten, danach auf einer mit Küchenpapier belegten Platte abtropfen lassen.
Nun allez hopp! Wir sind im Endspurt!
Jetzt braucht ihr eine ofenfeste Form, die in etwa die Grösse der Schnitzel längsseits haben sollte.
Die Tomatensauce aus der Pfanne nehmen und darin verstreichen, danach die Schnitzel darauf platzieren. Den Mozzarella zusammen mit einigen Basilikumblättern auf die Schnitzel legen.

Die Form etwa 20 Minuten in der Mitte des Ofens lassen. Der Mozzarella sollte zerlaufen, die Kruste der Schnitzel goldbraun sein.
Vor dem Servieren die übrigen Basilikumblätter darauf verteilen. Et voilà, es ist angerichtet!
Zusammen angerichtet, sieht's dann herrlichst aus - und schmeckt aus so! Passend zu diesem Menü ist etwa ein Lyrarakis-Rotwein (ein Syrah) aus Griechenland, oder aber natürlich ein italienischer Wein. Als Dessert kann ich, wie einleitend erwähnt, Apfelstrudel empfehlen.



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